BRODALA SEMINARE

Knut Riedel und Andy Rasche vom Hamburger Budocentrum des SVP haben die Brodala Seminare der letzten drei Jahre in ihren Worten (Knut) und Bildern (Andy) zusammengefasst. Verlinkt sind die kompletten Artikel und die Bildergalerien dazu. 

Gewalthandhabung

In didaktisch klaren Schritten baute er daher sein Seminar in Mini-Szenarien auf, in denen es immer wieder um dieselbe Herausforderung ging: In einer körperlich wie psychisch diffusen und unangenehmen Situation den natürlichen Schutz-Reflex (englisch „Flinch“) zu nutzen und aktiv eine „Schubumkehr“ einzuleiten, um in eine buchstäblich stabile Ausgangslage für weitere Aktionen zu gelangen – diese konnten dann entweder eigene Gewaltanwendung, Flucht oder auch ein Ablassen vom Gegenüber sein. Gerade für die in Kampfsport und Selbstverteidigung erfahreneren Teilnehmenden bestand die Herausforderung oft darin, sich wirklich an die Regeln der Szenarios zu halten, die Ausgangspositionen von Erschrecken und erster Hilflosigkeit zuzulassen und diese nicht schon vorab durch „Schummeln“ mit geübten Bewegungen abzuwenden.”

Ein Highlight

  • Aktions-/Reaktionsmodell (S-S-S-R) 
  • Entmystifizierung des Übergriffs (P.I.A. Matrix)
  • Videogestützte Lagenanalyse
  • Neuronales Antizipationstraining (E.C.T.)
  • Blaupausen für das eigene Training resp. die eigene Trainingsgruppe

Nahkampf

„Das taktische Ziel war (…) schon mit dem Titel der Veranstaltung klar: Sich nicht den Schlägen des Gegenübers ausliefern, sondern rein in den „Nahkampf“ – oder wie es Tobias in seiner speziellen Sprache ausdrückt: „Die Distanz vernichten.“ Im direkten Kontakt galt es dann, das Gegenüber aus der „Viertel-Position“ (sprich: schräg von vorne oder hinten) mit Techniken aus dem Ringen zu „binden“, per „Hub“ und Schub“ zu verschieben, so die Initiative zu behalten und schließlich aus sicherer Position durch kurze Schläge mit Faust oder Handballen zu „zermürben“. So weit, so klar. Die technische Umsetzung in immer neuen Szenarien mit immer neuen Teil-Aufgaben machte dann den eigentlichen Inhalt dieses insgesamt achtstündigen „Praxis-Workshops“ aus – von Tobias selbst als die körperlich anstrengendste seiner Veranstaltungen angepriesen.“

Train the Trainer

  • Kompetenzorientierung
  • Emotionale Situation als Handreichung
  • Die Kunst des Debriefings
  • Periodisierung des Trainings
  • Überprüfbarkeit von Lerninhalten
  • Performanz und Stress
  • Vorkontaktweise
  • und unfassbar viel mehr

Taktischer Bodenkampf

Am Samstag wurden die Basics im Dojo geübt, am Sonntag ging es dann auch raus auf den Steinboden und Tobias präsentierte immer wieder neue Szenarien in steigender Intensität. Highlights des zweiten Tages: das bewusste Erleben eines Stomp-Kicks zum Kopf und dessen Abwendung in „gedehnter“ Zeit (tretende und getretene Person arbeiten zunächst bewusst in Zeitlupe und anschließend in voller Geschwindigkeit und mit Vollkontakt) sowie die „Schlachten“ am Boden um die Kontrolle des haltenden Arms eines plötzlich gezogenen Messers. Die Teilnehmenden kamen am Ende zwar mit allerlei Blessuren davon, aber v.a. mit der Erfahrung, sich aus einer Vielzahl unangenehmer Situationen am Boden erfolgreich befreit zu haben. Oder mit einem klareren Blick dafür, wo man athletisch oder technisch im Training nochmal nachlegen sollte.“

Ende 2023 begann Tobias, die Formate SV verstehen und den Gewaltig Podcast zu verschmelzen. Das Ergebnis nennt sich Gewalt verstehen und behandelt in episodischer Form Gewaltlagen, analysiert diese und bietet in Exkursen Einblicke in die Psychologie und Taktik der Selbstverteidigung in Bezug auf beobachtete Phänomene aus der Lage.

Diese Serie erscheint unregelmäßig, aber circa alle zwei Wochen, immer sonntags um 10:00 Uhr auf dem YouTube Kanal von Tobias. Abonnieren hat sich quasi noch nie mehr gelohnt.

Seit 2018 gibt es auf YouTube den besten Videopodcast über Themen der Selbstverteidigung, exklusiv produziert von der Brodala Gruppe. Unter dem Titel „Gewaltig“ bietet Tobias Brodala die theoretischen Zusammenhänge hinter seiner Arbeit kostenlos den Öffentlichkeit an. Dabei widmet er sich vor allem taktischen und psychologischen Herausforderungen von Gewaltlagen auf einmalige Art.

Alle zehn Episoden findet ein Special statt, in dem er sich den Fragen seiner Community widmet und auf Informationen links und rechts von konkreten Fragestellungen eingeht.

Ein weiteres YouTube Format der Brodala Gruppe ist die Serie „Selbstverteidigung verstehen“. Tobias Brodala widmet sich dabei den Aufzeichnungen von Sicherheits- und Überwachungskameras und kommentiert diese problemorientiert. Dabei ordnet er Inhalte in Lagebilder ein und bietet letztlich ein Fazit in Form einer Endcard „Zum Mitnehmen“. Dabei stehen nicht Fehler oder ein Urteil über das Gesehene im Vordergrund, sondern Chancen zum Lernen für den Zuschauer.