Willink, J. (2017). Der Weg der Disziplin. [Originaltitel: Discipline Equals Freedom: Field Manual]. St. Martin’s Press..
Wenn ein Einsatzveteran einen Ratgeber für persönlichen Erfolg schreibt, könnte das einen Benefit für den Managementerfolg von Gewalt bieten. Das möchte ich absolut befürworten mit einer kleinen Einschränkung, die ich zum Ende vorbringe. „Der Weg der Disziplin“ von Jocko Willink ist zunächst einmal ein Buch, das die grundlegende Bedeutung von Disziplin für persönlichen Erfolg und Erfüllung betont. Willink ist ehemaliger Navy SEAL und bringt wahnsinnig reiche Erfahrungen aus seiner militärischen Laufbahn mit, die er quasi auf Prinzipien der Selbstverteidigung im Leben überträgt.
Ein zentrales Konzept des Buches ist, dass Disziplin nicht nur eine Handlung ist, sondern eine Mentalität. Willink argumentiert, dass wahre Freiheit durch Disziplin erreicht wird. Also indem man sich selbst kontrolliert und sich auf klare Ziele und Werte konzentriert. Disziplin soll es so ermöglichen, Versuchungen zu widerstehen und langfristige Ziele zu verfolgen, selbst wenn es schwierig wird.
Ein Kernaspekt davon ist die Idee der Extreme Ownership (dt. in etwa „Absolute Verantwortung“). Willink erklärt, dass wahre Führungskräfte die volle Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und sich nicht hinter Ausreden oder Schuldzuweisungen verstecken. Indem man die Verantwortung übernehme, gewinne man Kontrolle über seine Situation und könne aktiv nach Lösungen suchen.
Willink spricht auch über die Notwendigkeit, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und diese als Chancen zur persönlichen Entwicklung zu sehen. Er ermutigt dazu, Komfortzonen zu verlassen und sich in unangenehmen Situationen zu bewähren, um Stärke und Widerstandsfähigkeit aufzubauen.
Jocko Willink ist bekannt für eine sehr klare und direkte Stilistik in Sprache und Schrift. Er vermeidet unnötige Zusätze, Höflichkeit und Rücksicht, liefert stattdessen klare und prägnante Ratschläge. Er verwendet dabei zahlreiche persönliche Anekdoten aus seiner Zeit als Navy SEAL, um seine Punkte zu veranschaulichen. Das verleiht dem Buch eine authentische Note, die für fast jede/n Leser/in erfrischend oder abstoßend sein müsste.
Die eingangs erwähnte Einschränkung meiner Empfehlung liegt darin, dass die meisten Ratschläge recht radikal bzw. extrem erscheinen. Nicht jeder Leser wird bereit sein, die Maßnahmen und die Opferbereitschaft zu akzeptieren, die Willink vorschlägt. Man könnte argumentieren, dass die militärische Perspektive des Autors nicht für jeden relevant ist und dass nicht alle seine Ratschläge auf das zivile Leben übertragbar sind. In jedem Fall ist die Umsetzung des „Ownership – Gedanken“ ein lebensveränderndes Konstrukt, das zudem sehr grandios anmutet. Eine Idealvorstellung aus Notwendigkeit für großartige Persönlichkeiten, jedoch unerreichbar für die Allermeisten.
Dennoch ist „Der Weg der Disziplin“ gerade aus diesem Grund ein inspirierendes und motivierendes Buch. Es bietet wertvolle Einsichten und praktische Ratschläge, um Disziplin und Selbstbeherrschung zu entwickeln. Und das ist natürlich sinnvoll für Personen, denen es an Wertestruktur und Vorbild fehlt, um Ziele zu erreichen, zum Beispiel persönliche Freiheit, Sicherheit oder Konsequenz im Training.
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Das Buch empfehle ich. Neben einem kleinen Abschnitt zu Training und Ernährung enthält es im Schwerpunkt eine Zusammenfassung kurzer Ratschläge, die dann über ein bis zwei Buchseiten erläutert werden. Wer sich schon mal ein wenig mit soldatischer Geisteshaltung befasst hat, wird dort wenig Neues entdecken. Ich finde es aber tatsächlich hilfreich, sich in regelmäßigen Abständen an einfache kleine Wahrheiten zu erinnern, sei es bei der Arbeit, dem wie auch immer gearteten Training, oder wo auch immer. Und von diesen grundlegenden Wahrheiten gibt es dort einige. Randbemerkung: Das Konzept der absoluten Verantwortung lässt sich auch umschreiben mit: „Wem ich die Verantwortung gebe, gebe ich die Macht“ (aus: Bodo Schäfer – In 7 Jahren zur ersten Million). So wirkt es vielleicht für den ein oder anderen auch etwas einladende oder auch überzeugender.
Absolut. Lesen macht einen per se ja niemals dümmer. Und insbesondere das „Wieder ins Gedächtnis rufen“ oder ein bisschen Motivation – letztlich geht es ja genau darum.