Grossman, D., & Christensen, L. W. (2008). On combat: The psychology and physiology of deadly conflict in war and in peace. PPCT Research Publications.
„On Combat“ von Dave Grossman ist die Bemühung um eine tiefgreifende Untersuchung der psychologischen und physischen Auswirkungen von Kampfsituationen auf Soldaten. Das Buch bietet einen Einblick in die menschliche Reaktion auf Stress, Angst und Gewalt und zeigt auf, wie Soldaten durch Training und Vorbereitung besser darauf vorbereitet werden können.
Grossman beschreibt recht umfangreich die verschiedenen Stufen der menschlichen Reaktion auf lebensbedrohliche Situationen, beginnend mit der Alarmreaktion und der Kampfbereitschaft bis hin zu den potenziellen langfristigen Auswirkungen wie posttraumatischen Belastungsstörungen. Er argumentiert, dass eine gründliche Ausbildung und Vorbereitung dazu beitragen können, diese Reaktionen zu kontrollieren und zu minimieren.
Ein zentraler Aspekt von Grossmans Arbeit ist die Bedeutung der Führung in militärischen Einheiten. Er betont, wie Führungskräfte eine entscheidende Rolle dabei spielen, ihre Soldaten zu unterstützen, zu motivieren und zu führen, sowohl während des Einsatzes als auch danach. Diese Führung habe einen großen Einfluss auf die mentale Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Soldaten haben.
Die Konzepte, die Grossman präsentiert, haben weitreichende Implikationen für das Militärtraining und die Einsatzvorbereitung. Seine Betonung der Bedeutung von Stressimpfung und des Einsatzes von Simulationen, um Soldaten auf die Realität des Kampfes vorzubereiten, hat dazu beigetragen, neue Trainingsmethoden zu entwickeln, die darauf abzielen, die Reaktionsfähigkeit und Überlebensfähigkeit der Truppen zu verbessern.
Obwohl „On Combat“ von vielen Militärangehörigen und Führungskräften als eine wertvolle Ressource angesehen wird, ist das Buch nicht ohne Kritik. Besonders aus psychologischen Fachkreisen wurden Grossmans Theorien und Ansätze in Frage gestellt. Eine mögliche Kritik besteht darin, dass seine Arbeit möglicherweise zu stark vereinfacht ist und nicht ausreichend durch empirische Forschung gestützt wird. Insbesondere seine Konzepte der „Killology“ und seine Behauptungen über die Auswirkungen von virtuellem Gewaltkonsum auf das Verhalten sind Gegenstand kontroverser Diskussionen.
Ein weiterer Kritikpunkt könnte sein, dass Grossman möglicherweise wichtige soziale und kulturelle Faktoren vernachlässigt, die die Reaktionen von Soldaten auf den Kampf beeinflussen können. Die Vielfalt der individuellen Erfahrungen und Hintergründe der Soldaten könnte eine differenziertere Betrachtung erfordern, um die Komplexität der menschlichen Reaktion auf Gewalt vollständig zu erfassen.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt „On Combat“ ein wichtiges Werk im Bereich der eher weniger wissenschaftlichen Militärpsychologie und des Einsatztrainings. Es hat dazu beigetragen, das Verständnis für die Herausforderungen und Risiken, mit denen Soldaten konfrontiert sind, zu vertiefen und hat einen Beitrag zur Entwicklung effektiverer Trainingsmethoden geleistet. Die Diskussionen und Debatten, die durch das Buch angestoßen wurden, haben auch dazu beigetragen, den Dialog über die psychologischen Aspekte von Krieg und Militärdienst voranzutreiben.
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