Miller, R. (2008). Meditations on Violence: A Comparison of Martial Arts Training & Real World Violence. YMAA Publication Center.
Rory Miller ist bekannt für eher tiefgreifenden Einblicke in Gewalt und Selbstverteidigung, und sein Buch „Meditations on Violence: A Comparison of Martial Arts Training & Real World Violence“ ist da einerseits keine Ausnahme und andererseits sein berühmtesten Werk. Es untersucht die Diskrepanz zwischen den oft idealisierten Vorstellungen von Kampfkunsttraining und der Realität von Gewalt in der Welt außerhalb des Trainingsraums.
Miller beginnt damit, die Unterschiede zwischen dem kontrollierten Umfeld des Trainings und den unberechenbaren Bedingungen realer Gewaltsituationen herauszustellen. Er argumentiert, dass viele traditionelle Kampfkünste nicht angemessen auf die Realität der Gewalt vorbereiten und dass es wichtig ist, realistische Ansätze zu entwickeln, um effektiv damit umzugehen.
Ein wesentlicher Punkt des Buches ist die Betonung der Bedeutung von mentaler Vorbereitung und psychologischer Widerstandsfähigkeit in Gewaltsituationen. Miller hebt hervor, dass die Fähigkeit, schnell zu denken und angemessen zu handeln, oft wichtiger ist als physische Fertigkeiten allein. Er diskutiert verschiedene Strategien zur Entwicklung von mentaler Stärke und zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit unter Stress.
Darüber hinaus vergleicht Miller verschiedene Kampfkunststile und -techniken und untersucht, welche davon in realen Gewaltsituationen am effektivsten sind. Er betont die Bedeutung von Einfachheit und Direktheit in der Selbstverteidigung und plädiert dafür, unnötige Komplexität zu vermeiden.
Stärken dieses Buches liegen in seiner realistischen Herangehensweise an das Thema Gewalt und Selbstverteidigung sowie in Millers biografisch akkumuliertem Fachwissen auf diesem Gebiet. Seine Betonung der Bedeutung von mentaler Stärke und seine praktischen Ratschläge zur Bewältigung von Gewalt machen das Buch grundsätzlich für jeden relevant, der sich für Selbstverteidigung interessiert.
Eine deutliche Schwäche des Buches liegt in Millers Verwendung selbstgewählter Begriffe und der damit verbundenen fehlenden Präzision. Insbesondere in Bezug auf seine Ideen zur verschiedenen Arten von Gewalt führt diese Unschärfe zu leicht verständlichen, aber lediglich biografisch unterfütterten Anleitungen. In Tiefe wird dieses Thema in meinem Blog behandelt. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Verwendung solcher Begriffe nicht mit den etablierten Definitionen der psychologischen oder soziologischen Literatur übereinstimmt. Daher sollten Leser ein wenig kritisch sein und versuchen, die Konzepte, die im Buch präsentiert werden, in einem breiteren Kontext zu verstehen, um ihre Anwendbarkeit und Relevanz zu bewerten.
Rezeptionsgeschichtlich hat „Meditations on Violence“ seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2008 eine beträchtliche Anzahl von Anhängern gefunden. Es wird oft als eines der führenden Werke im Bereich der realistischen Selbstverteidigung betrachtet und hat eine treue Fangemeinde von Lesern und Praktizierenden auf der ganzen Welt.
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