Thompson, G. J., & Jenkins, J. B. (2013). Verbal judo: The gentle art of persuasion (2. Auflage). William Morrow Paperbacks.
Ich habe dieses Buch als „Verbal Judo: The Gentle Art of Persuasion“ im englischen Original gelesen. Wie in jede Zusammenfassung fließen hier auch rezeptionsgeschichtliche Eindrücke ein, die sich in diesem Fall auch auf das englischsprachige Original beziehen.
Bei dem internationalen Long Seller handelt es sich um ein aufschlussreiches und zugleich kontrovers diskutiertes Buch, das sich mit effektiver Kommunikation und Konfliktlösung beschäftigt. Geschrieben von George J. Thompson, einem ehemaligen Professor für Rhetorik, der später Polizist wurde, und Jerry B. Jenkins, einem weiteren renommierten Autor, bietet das Buch Techniken, die darauf abzielen, Konflikte zu entschärfen und die Kommunikation zu verbessern.
Die Grundidee von „Verbal Judo“ basiert auf fünf universellen Wahrheiten, die Thompson während seiner Polizeiarbeit entwickelte:
- Alle Menschen wollen mit Würde und Respekt behandelt werden.
- Alle Menschen wollen gefragt werden, anstatt Befehle zu erhalten.
- Alle Menschen wollen den Grund für eine Aufforderung wissen.
- Alle Menschen wollen Optionen anstelle von Drohungen erhalten.
- Alle Menschen wollen eine zweite Chance, wenn sie einen Fehler machen.
Diese Prinzipien bilden das Rückgrat des Buches und sollen helfen, Konflikte durch empathische und respektvolle Kommunikation zu vermeiden oder zu entschärfen.
Rezensionen zu „Verbal Judo“ sind sehr unterschiedlich. Je weiter man zurückblickt, desto eher loben Leser das Buch für seine praktischen und leicht umsetzbaren Ratschläge. Besonders in stressigen Berufen, wie im Bereich der psychiatrischen Pflege oder bei der Polizei, seien Thompsons Techniken hilfreich, um eskalierende Situationen zu beruhigen. Einzelne Rezensenten berichte, wie sie Methoden des Buches erfolgreich in seiner Arbeit mit psychisch kranken Patienten anwenden können, und Hilfe darin fanden, Konflikte zu entschärfen und eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen.
Andere kritisieren schwerpunktmäßig Ton und Herangehensweise des Autors. In diesem Zusammenhang werden Bezeichnungen wie „verstörend“ und „manipulativ“ verwendet und stattdessen „Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall Rosenberg empfohlen.
Thompson betont, dass es nicht darauf ankommt, ob man wirklich Interesse zeigt, solange man den Anschein erweckt, was bei einigen Lesern negativ aufgenommen wird. Auch eine wahrgenommene Prahlerei und das „Guruhafte“ des Autors stießen bei manchen Rezensenten auf Missfallen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Buch viel Selbstbeweihräucherung und wenig substanzielle Inhalte biete. Leser beklagen, dass hilfreiche Informationen nur spärlich gesät sind und man sich durch viele Anekdoten und Selbstbeweihräucherungen arbeiten muss, um nützliche Tipps zu finden. Ein Rezensent beschreibt das Buch als eine Mischung aus Prahlerei und leeren Phrasen, was besonders für Leser mit einem akademischen Hintergrund oder Erfahrung in der Kommunikation enttäuschend sein kann.
Dennoch gibt es positive Stimmen, die betonen, dass das Buch wertvolle Lektionen über respektvolle und effektive Kommunikation vermittelt. Ein Rezensent, der als Militärpolizist arbeitet, hebt hervor, dass die Prinzipien von „Verbal Judo“ helfen können, Konflikte zu vermeiden und zu deeskalieren, was in seinem Beruf von großer Bedeutung ist. Thompson gelingt es auch durchaus, durch realistische Beispiele aus seiner Polizeiarbeit zu zeigen, wie seine Techniken in extremen Situationen angewendet werden können.
Insgesamt ist „Verbal Judo“ ein Buch, das starke Reaktionen hervorruft. Es bietet manche Kommunikationsstrategien, die vor allem in Berufen mit hohem Konfliktpotenzial nützlich sein könnten. Doch der Ton und die Methodik des Autors sind nicht jedermanns Sache. Für einige Leser sind die vorgestellten Techniken wertvoll und umsetzbar, während andere die Herangehensweise als zu manipulativ und selbstverherrlichend empfinden. Wer sich für effektive Kommunikation und Konfliktlösung interessiert, sollte sich selbst ein Bild machen und das Buch im Zeifelsfalle kritisch lesen.
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