Rippetoe, M. (2011). Starting Strength: Basic Barbell Training. The Aasgaard Company.
Mir ist klar, dass jede Rezension auch irgendwie eine Art Empfehlung ist. Deshalb war ich hier etwas unsicher. Der Bereich Kraft- und Performancetraining stellt sich nämlich dar wie ein Urwald: Mächtig durchwachsen, aber absolut fruchtbar. Zuletzt fiel meine Wahl für den Start nun auf „Starting Strength: Basic Barbell Training“ von Mark Rippetoe. Ich kann es vorwegnehmen: Ich bin kein Rippetoe Fan. Trotzdem ist dieses Buch ein umfassender Leitfaden für Krafttraining mit der Langhantel, der sich vor allem an Anfänger und leicht Fortgeschrittene richtet. Rippetoe legt großen Wert auf die Grundlagen des Krafttrainings und betont die Bedeutung der richtigen Ausführung von Schlüsselübungen wie Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken und Schulterdrücken. Daher findet diese Rezension als erste aus dem Fitnessbereich Eingang in diesen Buchclub.
Eine zentrale Idee des Buches ist das Konzept der linearen Progression, bei dem Anfänger mit leichteren Gewichten beginnen und diese allmählich steigern, um kontinuierliche Fortschritte zu erzielen. Das hat irgendwann Grenzen, aber daher ist das hier auch eine Einführung. Rippetoe bietet detaillierte Anleitungen zur Technik und zum Bewegungsablauf jeder Übung, um Verletzungen zu vermeiden. Dabei geht es strikt mechanisch vor und für Novizen wird das bisweilen extrem hilfreich sein, hat es doch vor einigen Jahren die Welt der CrossFit-Bewegung regelrecht aus den Schuhen gehoben.
Der Autor geht im Bereich Regeneration auf die Wichtigkeit ausreichender Erholung und Ernährung für den Muskelaufbau und die Kraftentwicklung ein. Rippetoe erklärt die Prinzipien hinter effektivem Krafttraining und bietet praktische Ratschläge zur Planung von Trainingsprogrammen und zur Optimierung der Ernährung. Insofern ist es also auch durchaus umfassend.
Stärken dieses Buches liegen in seiner klaren und präzisen Darstellung der Grundlagen des Krafttrainings, vor allem der Langhantelübungen. Rippetoe vermittelt sein Wissen auf verständliche Weise und bietet praktische Anleitungen für Leser aller Fitnessniveaus. Den Übersetzern kann man ein gewisses Lob aussprechen. Sie haben die einfache Darstellung der komplexen Sachverhalte genauso rippetypisch getroffen wie seinen Machostil.
Eine potenzielle Schwäche ist natürlich, dass der Fokus einzig auf dem Training mit der Langhantel liegt und andere Trainingsmethoden vernachlässigt werden. Powerlifter kommen hier stark auf ihre Kosten und fühlen sich unmittelbar abgeholt. Im Gegenzug neigt Rippetoe dazu, seine Ansätze zu verallgemeinern und nicht genug Variationen oder Anpassungen für individuelle Bedürfnisse und Ziele anzubieten.
Kritiker weisen stets darauf hin, dass Ripp die Perspektive des Powerlifting eigentlich nie verlässt und sich wenig für andere Aspekte des Krafttrainings wie Hypertrophie oder funktionelle Fitness interessiert. Absolute Einsteiger in den Bereich Krafttraining werden möglicherweise von den umfangreichen technischen Erklärungen überwältigt, insbesondere wenn sie das grandiose Selbstverständnis von Mark Rippetoe nicht mögen.
Dennoch ist „Starting Strength“ ein äußerst nützliches und informatives Buch für jeden, der seine körperliche Leistungsfähigkeit verbessern möchte, insbesondere im Bereich des Krafttrainings mit der Langhantel.
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