Yates, J. (Culadasa), Graves, J., & Kahn-Ackermann, S. (2017). Das Handbuch der Meditation: Übung und Erkenntnis – Ein Wegweiser durch die zehn Stufen des meditieren Lernens. Arkana..
Wenn dir ein Lehrer norditalienischer Fechtkünste ein Meditationsbuch empfiehlt, dann könnte das so Einiges heißen. In jedem Fall qualifiziert das zur Überprüfung. Das habe ich gemacht und möchte meinem Freund Rupert Sedlmayr für diese Empfehlung danken. Wenn du im Münchner Raum bist, was über Fechten lernen willst, kommste an dem Kollegen sowieso nicht vorbei.
Das „Handbuch der Meditation“ von John Yates, auch bekannt als Culadasa, ist ein ziemlich umfassendes Werk, das sich systematisch mit der Praxis der Meditation auseinandersetzt. Als promovierter Neurowissenschaftler und erfahrener Meditationslehrer gelingt es Yates, komplexe meditative Prozesse verständlich darzustellen und eine klare Struktur für die schrittweise Vertiefung der Praxis zu bieten.
Das Buch gliedert den meditativen Weg in zehn Stufen, beginnend mit der Etablierung einer regelmäßigen Praxis. Jede Stufe wird ausführlich hinsichtlich der Ziele, Herausforderungen und Methoden beschrieben, sodass der Leser ganz gut vermittelt bekommt, wann er bereit ist, zur nächsten Stufe überzugehen. Besonders bemerkenswert ist die Verbindung von traditionellen buddhistischen Ansätzen mit modernen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen. Das ermöglicht eine fundierte und zugleich praxisnahe Anleitung, die sich nicht nur an Meditationsanfänger, sondern auch an Fortgeschrittene richtet.
Yates legt großen Wert darauf, die verschiedenen Aspekte der Meditation, beispielhaft das periphere und introspektive Gewahrsein, verständlich zu erklären. Durch präzise Definitionen und ein gut strukturiertes Glossar wird sichergestellt, dass die Leser die verwendeten Fachbegriffe nachvollziehen können. Ein weiterer Pluspunkt des Buches sind die sogenannten „Zwischenspiele“, in denen der Autor vertiefende Informationen zu theoretischen Konzepten des Geistes liefert. Diese Abschnitte sind nicht nur informativ, sondern auch hinreichend motivierend.
Ein Kritikpunkt, den Rupert direkt mitgegeben hat, ist das Fehlen der 57 Abbildungen aus dem englischen Original. Diese Grafiken hätten die im Text beschriebenen Übungen und Konzepte visuell unterstützt und die praktische Anwendung erleichtert. Warum sie in der Übersetzung fehlen, ist mir nicht ganz klar. Dennoch kann man die Übersetzung des Buches für ihre hohe sprachliche Qualität und Klarheit durchaus loben.
Das „Handbuch der Meditation“ ist kein Buch, das man einmal liest und zur Seite legt. Es will ein langfristiger Begleiter auf dem Weg der Meditation sein, der immer wieder zur Hand genommen werden sollte, um die eigene Praxis zu vertiefen und zu verfeinern. Yates‘ detaillierte Anleitungen und tiefgehende Erklärungen machen es zu einem sehr nützlichen Werkzeug für alle, die ernsthaft an ihrer meditativen Praxis arbeiten möchten.
Für Interessierte, die eine systematische und wissenschaftlich fundierte Herangehensweise an Meditation suchen, ist dieses Buch eine exzellente Wahl. Es bietet sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anleitungen, die Schritt für Schritt in die Meditationspraxis eingeführt werden. Obwohl es auch ohne direkten Lehrer genutzt werden kann, wird es umso wertvoller, wenn man es in Kombination mit einem erfahrenen Meditationslehrer verwendet.
Abschließend lässt sich sagen, dass das „Handbuch der Meditation“ von John Yates/Culadasa im Verhältnis zu anderen Texten ein Meilenstein in der westlichen Meditationsliteratur ist. Es verbindet auf einzigartige Weise traditionelle Weisheit mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen und bietet eine klare, detaillierte und praxisnahe Anleitung zur Vertiefung der meditativen Praxis. Trotz kleinerer Mängel in der deutschen Ausgabe bleibt es ein äußerst wertvolles Buch für jeden, der den Weg der Meditation ernsthaft beschreiten möchte.
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