Chris Roberts kennst du vielleicht als „Sidekick“ von Selbstschutzikone Richard Dimitri. Mit diesem Buch zeigen die beiden, dass es andersherum geht. Dimitri stellt im Vorwort seine Gedanken zur Bedeutung des Themas vor, während das Buch in der Hauptsache das Werk von Chris Roberts ist.

Er beschäftigt sich darin intensiv mit alltäglichen Konflikten und bietet praktische Ansätze zur Deeskalation. Er analysiert, warum Konflikte oft aus Missverständnissen und emotionalen Reaktionen entstehen, und betont die Wichtigkeit von Selbstreflexion und Achtsamkeit. Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf Empathie und das Verständnis der Perspektive anderer. Diese Herangehensweise soll helfen, Konflikte zu entschärfen, bevor sie eskalieren. Das Buch gliedert sich in mehrere Abschnitte, die sich systematisch mit den verschiedenen Aspekten von Konflikten befassen. Es beginnt mit einer Einführung in die Natur von Konflikten und untersucht, warum sie so häufig auftreten und welche Auswirkungen sie auf unser Leben haben können. Chris betont, dass viele Konflikte aus Missverständnissen und emotionalen Reaktionen resultieren, die oft unbewusst ablaufen. Er argumentiert dabei, dass es möglich ist, Konflikte zu entschärfen, bevor sie eskalieren, indem man sich seiner eigenen Reaktionen und der Dynamik der Situation bewusst wird.

Ein zentrales Thema des Buches ist die Selbstreflexion. Der Leser wird aufgefordert, sein eigenen Verhaltensmuster zu hinterfragen und zu erkennen, wie diese zu Konflikten beitragen können. Chris bietet konkrete Techniken an, um diese Muster zu durchbrechen und eine konstruktivere Haltung gegenüber Konflikten einzunehmen. Dazu gehören Achtsamkeitsübungen, die helfen sollen, in stressigen Situationen ruhiger zu bleiben, sowie Kommunikationsstrategien, die darauf abzielen, Missverständnisse zu minimieren.

Ein interessanter Schwerpunkt des Buches liegt auf der Betonung von Empathie und Verständnis für die Perspektiven anderer. Chris legt nahe, dass viele Konflikte durch mangelndes Verständnis und fehlende Kommunikation verschärft werden. Indem man sich in die Lage des anderen versetzt und versucht, dessen Beweggründe zu verstehen, könne man viele Konflikte entschärfen, bevor sie außer Kontrolle geraten.

Einige Leser könnten die theoretischen Abschnitte als zu allgemein oder repetitiv empfinden. Der Autor neigt dazu, bestimmte Konzepte mehrfach zu wiederholen, was den Lesefluss unterbrechen kann. Auch wenn dies für manche Leser hilfreich sein mag, kann es für andere redundant wirken.

Die vorgeschlagenen Techniken und Strategien sind auch nicht immer leicht in die Praxis umzusetzen. Während Chris viele nützliche Ratschläge gibt, erfordert die Umsetzung dieser Strategien oft eine gewisse Übung und Geduld. Einige Leser könnten sich wünschen, dass das Buch mehr konkrete Fallbeispiele oder Übungen enthält, um so die Anwendung der Konzepte zu erleichtern.

Trotz dieser kleinen Schwächen wird das Buch insgesamt mehr als positiv bewertet. Viele Leser schätzen die Klarheit und Zugänglichkeit des Schreibstils sowie die praxisorientierten Ansätze. Chris bietet keine einfachen Lösungen an, sondern ermutigen die Leser, sich aktiv mit ihren eigenen Verhaltensweisen und Einstellungen auseinanderzusetzen. Das macht das Werk zu einem wertvollen Werkzeug für alle, die ihre Konfliktfähigkeit verbessern möchten.

Zusammenfassend will ich aus meiner ganz persönlichen Perspektive sagen, dass „Disarm Daily Conflict“ ein enorm nützliches Buch für alle ist, die trotz Krav und Combat auf dem Teppich geblieben sind. Es bietet eine solide Grundlage für das Verständnis von Konflikten und bietet praktische Ratschläge, wie man diese entschärfen kann. Während einige Leser die theoretischen Abschnitte als etwas langatmig empfinden könnten, überwiegen die praktischen und umsetzbaren Tipps. Wer bereit ist, sich intensiv mit einem wirklich relevanten Thema auseinanderzusetzen und an sich selbst zu arbeiten, wird in diesem Buch wertvolle Anregungen finden. Es eignet sich besonders für Leser, die nach einem strukturierten Ansatz zur Konfliktbewältigung suchen und bereit sind, ihre eigenen Verhaltensmuster zu reflektieren und zu ändern.